Das Buch
Rebellen am Herd
Haben Sie schon einmal Pastinaken-Gugelhupf versucht oder an „Misfits-Spießen“ geknabbert? Einen „Hutspot“ für hunderte hungriger Demonstranten gekocht, eiskalten Knöterich auf hitzigem Hanf zubereitet oder eine Apfeltarte „mit Umsturz“ aus „gemundräuberten“ Äpfeln gebacken?
Rezepte für derart unkonventionelle Speisen gibt es reichlich in diesem außergewöhnlichen Kochbuch! Mit den Klassikern des Genres hat es schon deshalb wenig gemein. Doch auch die Köchinnen und Köche, die uns Autoren bereitwillig in ihre Töpfe haben gucken lassen, sind alles andere als Durchschnittstypen! Weil sie ausnahmslos für verantwortungsvollen Genuss bis zum letzten Krümel plädieren und Verschwendung für eine der schlimmsten Unsitten der Wegwerfgesellschaft halten, ist jeder von ihnen auf seine Art irgendwann zum »Essensretter« geworden.
Mit viel Liebe zum Detail und verblüffenden Einfällen zeigen sie uns, wie leicht sich das alltägliche Verschwenden von Nahrungsschätzen beenden ließe. Die beiden Erfinderinnen der „Culinary Misfits“ ebenso wie der Aktionskoch Wam Kat, weil sie retten, was Bauern sonst unterpflügen. Oder die „Mundräuber“, die zur Ernte von vergessenen Früchten aufrufen, der Kräuterkoch Peter Becker, der seine Zutaten auf Wiesen und Bäumen in der Stadt sammelt, der Ernährungs-Wissenschaftler Timo Schmitt, der in Kochkursen der Berliner Tafel Kinder den Wert der Lebensmittel sinnlich erfahren lässt, Talley Hoban, die eine Tauschbörse für Lebensmittel aus Containern aufbaut, Sternekoch Vincent Klink, der sich dem unverfälschten Essen verschrieben hat, oder der österreichische Spitzenkoch Tom Riederer, der Delikatessen aus dem macht, was andere für Abfall halten. Und schließlich unsere Großmütter, die uns ihre Kunst weitergegeben haben, selbst aus Resten wunderbare, neue Köstlichkeiten zu erfinden! Dazu als Fotograf der Künstler Uli Westphal, der den kosmetischen Perfektionswahn der Supermärkte mit seiner Obst- und Gemüse-Fotoserie Mutatoes konterkariert.